KZ-Gedenkstätte Vulkan & Stolpersteine Haslach

Mit der Vergangenheit leben

Am 25. Juli 1998 wurde die "Gedenkstätte Vulkan" eingeweiht. Sie erinnert an 1700 Häftlinge aus 21 Ländern, die in drei nationalsozialistischen Lagern während der letzten acht Monate des Zweiten Weltkrieges geschunden, gefoltert und zur Zwangsarbeit gezwungen wurden. Anlass für die Einrichtung der Lager waren die Bergwerkstollen der Hartsteinwerke Vulkan. In dieses Stollensystem sollten die Produktionsstätten mehrerer Rüstungsfirmen bombensicher verlagert werden. Hunderte der Häftlinge überlebten diese Zeit nicht.

Infotafeln bei Stolleneingang
Infotafeln zum KZ und Rüstungsstollen
Stolleneingang im Jahr 1946
Stollen für Rüstungsindustrie

Die Gedenkstätte befindet sich an dem Berg, wo die Häftlinge aller drei Lager arbeiten und leiden mussten. Neben dem zentralen Mahnmal des Haslacher Künstlers Frieder Haser befinden sich die Ruinenreste des ehemaligen Brechwerkes und einer Seilbahn. Das düstere Mundloch eines Entwässerungsstollens gibt einen Hinweis auf das sich im Berginnern befindende Stollensystem. Zwölf Dokumentationstafeln informieren mit Wort und Bild über die Geschichte der Lager. Sitzgelegenheiten für 35 Personen ermöglichen längere Aufenthalte für Diskussionen und Unterricht mit Schulklassen. Für Besuchergruppen ist bei Vorankündigung eine Führung möglich.

Zeitgleich mit der Realisierung der Gedenkstätte begann eine intensive Phase der Zeitzeugenarbeit. Inzwischen haben mehrere Treffen ehemaliger Häftlinge in Haslach stattgefunden. Aus den anfänglich zurückhaltenden Kontakten sind inzwischen herzliche Freundschaften entstanden. Viele der ehemaligen Häftlinge haben nicht vergessen, dass es damals zahlreiche Versuche von Haslacher Einwohnern gab, den Hungernden Nahrungsmittel zuzustecken.

Weitere Informationen
www.gedenkstaette-vulkan.de

Neben der Gedenkstätte Vulkan befinden sich in Haslach noch weitere Spuren aus der nationalsozialistischen Vergangenheit:

  • Bächlewaldweg zwischen Haslach und Hofstetten:
    Gedenkstein für den an dieser Stelle erhängten polnischen Zwangsarbeiter Jan Cziechanowski
  • Haslacher Friedhof: Ehrengrab für die 75 Lageropfer, die nicht identifiziert werden konnten
  • Markthalle: Erinnerungstafel an das ehemalige KZ-Lager "Barbe"

Weg des Erinnerns

Infotafel am Bahnhof

Der Weg des Erinnerns folgt dem Leidensweg der Zwangsarbeiter: An sechs historischen Orten in der Stadt eröffnen Informationstafeln einen Blick in die Vergangenheit. Der Bahnhof bildet die erste Station; hier kamen die Häftlinge nach endlos scheinenden Transporten im Kinzigtal an. Dann führt der Weg des Erinnerns weiter zu den Orten der ehemaligen Konzentrations- und Sicherungslager Kinzigdamm und Sportplatz. Vorbei am Quartier der SS und dem einstigen Massengrab marschierten die Häftlinge täglich quer durch die Stadt hinauf auf den Urenkopf zu den Hartsteinwerken Vulkan. Hier mussten sie zunächst im Steinbruch arbeiten und wurden später unter miserablen Bedingungen auch in den Stollen, dem Lager Vulkan, untergebracht. Der Weg des Erinnerns endet an der zentralen KZ-Gedenkstätte Vulkan.

Ausführliche Informationen zum Weg des Erinnerns finden Sie auf der Internetseite des Jugendarbeitskreises der Gedenkstätte Vulkan.

Den Info-Flyer zum Weg des Erinnerns können Sie hier ausdrucken (1,973 MB).

Stolpersteine Haslach

Hier finden Sie eine Übersicht der Stolpersteine in Haslach aus der Broschüre "Stolpersteine".

Die Broschüre soll zum Rundgang einladen und als Hintergrundinformation für die Schicksale der Menschen dienen, an die nun ein Stolperstein in Haslach erinnert.

Die Broschüre für 3€ ist in der Tourist-Information Haslach erhältlich.